Eine eindrucksvolle Beschreibung der Frauen, die aus für sie hoffnungslosen Perspektiven im Nachkriegsdeutschland dem Ruf des isländischen Landwirtschaftsministeriums folgten und nach Island emigrierten, das ist das Portrait, das Anne Siegel in 'Frauen, Fische, Fjorde - Deutsche Einwanderinnen in Island' (Piper Verlag, München, 2006) beschreibt. Damals wie heute suchten Menschen nach Lebenswegen, die ihnen die Möglichkeit geben, sich zu entwickeln.
Die von Anne Siegel beschriebenen Lebenswege von acht Frauen und auch einem Mann, der ebenfalls sein Glück in Island fand, stellen beeindruckend dar, wie neue Wege zwar Schwierigkeiten und Mühsal mit sich bringen - wie es sich aber auch lohnt, mutig etwas Neues zu probieren. Mit Flexibilität, Durchhaltevermögen und auch ganz individuellen Strategien haben sich die Emigrantinnen und der Emigrant ein eigenes, erfolgreiches Leben aufgebaut und gelernt, sich in der Ferne gleichzeitig angemessen anzupassen und selbst treu zu bleiben.
Es ist ein lesenswertes Buch mit beeindruckende Schilderungen, in denen auch noch einmal der besondere Charakter Islands zum Ausruck kommt. Auch wir meinen immer etwas von dem Zauber dieser so vielfältigen Insel zu spüren, wenn wir mit unseren Pferden arbeiten und zusammen sind - zwischen Feuer und Eis, zwischen Energie und Gelassenheit, das ist ein gutes Spektrum, aus dem hilfreiche Impulse für viele Situationen geschöpft werden können!